Die Selektion ist ein wesentlicher Bestandteil des Hanfanbaus und spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung neuer Sorten mit den gewünschten Merkmalen. Die Selektion ist ein Prozess, der Präzision, Geduld und ein gründliches Verständnis der Genetik erfordert.

Von der Auswahl der Elternpflanzen bis hin zur Verfeinerung von Eigenschaften wie Aroma, Wirkung und Ertrag – in diesem Leitfaden werden wir die Bedeutung der Selektion bei Hanfplanzen untersuchen und wie sie erfolgreich angewendet werden kann, um hochwertige Sorten zu züchten.

Was ist Selektion?

Unter Selektion versteht man den Prozess der Auswahl und Zucht von Hanfpflanzen mit bestimmten, gewünschten Merkmalen. Dies kann durch Kreuzung verschiedener Sorten, Auswahl von überlegenen Individuen innerhalb einer Population und wiederholte Rückkreuzung erreicht werden, um die gewünschten Eigenschaften zu stabilisieren.

Warum ist Selektion wichtig?

  1. Merkmalsverbesserung: Durch gezielte Selektion können Cannabis-Züchter Merkmale wie Aroma, Geschmack, Wirkung und Ertrag verbessern, um Sorten zu entwickeln, die den Bedürfnissen und Vorlieben der Verbraucher entsprechen.
  2. Stabilisierung von Eigenschaften: Durch wiederholte Rückkreuzung können gewünschte Merkmale stabilisiert und vererbt werden, um Sorten mit konsistenten und vorhersehbaren Eigenschaften zu produzieren.
  3. Anpassungsfähigkeit: Die gezielte Selektion kann dazu beitragen, Sorten zu entwickeln, die an bestimmte Anbaubedingungen, Klimazonen oder Krankheitsresistenzen angepasst sind, um eine bessere Ernte zu gewährleisten.

Wie führt man eine Kreuzung durch?

  1. Auswahl von Elternpflanzen: Die Kreuzung beginnt mit der Auswahl von Elternpflanzen mit den gewünschten Merkmalen, die gekreuzt werden sollen, um neue Sorten zu entwickeln. Dies erfordert ein gründliches Verständnis der Genetik und der gewünschten Endziele.
  2. Kreuzung: Die ausgewählten Elternpflanzen werden gekreuzt, um neue Genkombinationen zu erzeugen. Dies kann durch natürliche Bestäubung oder künstliche Befruchtung erfolgen, je nach den Zielen des Züchters.
    Natürlich Bestäubung bei Hanfpflanzen tritt auf, wenn Pollen von männlichen Hanfpflanzen auf die weiblichen Blüten derselben oder einer benachbarten Pflanze übertragen werden. Dies kann durch den Wind oder durch Bestäuber wie Bienen oder andere Insekten erfolgen. Die Bestäubung führt zur Befruchtung der weiblichen Blüten, was zur Produktion von Samen führt.
    Künstliche Befruchtung hingegen beinhaltet menschliches Eingreifen, um den Befruchtungsprozess zu kontrollieren. Dies kann durch die gezielte Übertragung von Pollen von männlichen auf weibliche Blüten erfolgen, wodurch bestimmte gewünschte Eigenschaften oder Genotypen verstärkt werden können. In der Hanfzucht kann dies beispielsweise durch gezielte Kreuzung von bestimmten Sorten geschehen.
  3. Auswahl von Nachkommen: Nach der Kreuzung werden die Nachkommen sorgfältig bewertet und diejenigen ausgewählt, die die gewünschten Merkmale am besten verkörpern. Diese ausgewählten Individuen werden dann für die weitere Zucht verwendet.
  4. Rückkreuzung und Stabilisierung: Durch wiederholte Rückkreuzung mit den ausgewählten Elternpflanzen können die gewünschten Merkmale stabilisiert und verstärkt werden, um eine konsistente Genetik zu erreichen.

Wie führt man eine Selektion durch?

  1. Wichtig : Die Selektion beginnt mit regulären Samen – das ist Pflicht.
  2. Samen: 50 Samen sollten nummeriert eingesetzt werden um sie wachsen zu lassen.  Die männlichen Pflanzen erkennt man an – klingt chauvinistisch – ihrem optisch ansprechendem Erscheinungsbild, während die weiblichen Pflanzen meist andere Merkmale aufweisen.
  3. Auswahl: Die Samenbeutel sollten schnell entfernt werden. Dann werden alle männlichen Pflanzen aussortiert, bis nur noch weibliche Pflanzen übrigbleiben. (ca. 70%)
  4. Wachstum: Die weiblichen Pflanzen neu beschriften und wachsen lassen.
  5. 1.Schnitt: Den ersten Schnitt kann man entsorgen.
  6. 2. Schnitt: Den 2. Schnitt schickt man in die Blüte.
  7. Selektion: Die kräftigsten Pflanzen werden selektiert – zwei Mal.
  8. Abschluss: Eine Pflanze bleibt als Mutterbäume übrig – von dieser kommt dann die nächste Folgegeneration.