In dieser Beitragsreihe stellen wir euch die 13 häufigsten tierischen Schädlinge beim Cannabis-Anbau vor und wie man diese rechtzeitig erkennen bzw. nachhaltig bekämpfen kann. Fangen wir mit den ersten 7 Nervensägen und deren Eigenschaften an:
1. Thripse (Fransenflügler)
Merkmale
Thripse (Thysanoptera) sind kleine, längliche und weit verbreitete Insekten mit Haarfransen an den Flügeln. Die schlanken Insekten sind mit bloßem Auge oft kaum zu erkennen. Im deutschen Sprachgebrauch werden sie aufgrund ihrer physischen Merkmale auch „Fransenflügler“ genannt. Insgesamt gibt es weltweit ca. 5.500 verschiedene Arten in unterschiedlichen Farben (davon 400 in Mitteleuropa), was die Identifizierung natürlich nicht grade einfach macht.
Thripse kommen hauptsächlich in Growrooms bzw. Gewächshäusern vor und sind damit vor allem eine echte und ganzjährige Indoor-Bedrohung für Homegrower. Am häufigsten sind die gestreiften Treibhaus-Thripse (Parthenothrips dracanae) anzutreffen, die sog. Zwiebel-Thripse (Thrips tabaci) und der kalifornische Thrips. Letzterer ist ganz besonders schwer wieder loszuwerden, da dieser eine sehr hohe Resistenz gegen verschiedene Insektizide entwickelt hat.
Aufgrund der winzigen Körpergröße (ca. 1 mm) und ihrer schnellen Beweglichkeit, sind sie äußerst hartnäckig und extrem schwer wieder loszuwerden. Sie überleben relativ einfach, indem sie von einer zur nächsten Pflanze fliegen. Da sie allerdings nicht zu den besten Fliegern gehören, lassen sie sich oft durch die Nutzung von Thermik und Ventilatoren bzw. Wind zu den oberen Abschnitten der Cannabis-Pflanzen treiben, wo sie sich dann auch hauptsächlich aufhalten.
In einem Jahr vermehren sie sich gut und gerne 10-12 Mal. Ihre Eier legen Thripse im Blattgewebe ab und nach ca. 8 Tagen schlüpfen schon ihre weißlichen Larven, welche meist in Gruppen anzutreffen sind. Die Verpuppung beginnt nach ca. 14 Tagen im Untergrund oder an anderen geschützten Stellen – manchmal auch auf den Blättern selbst. Bei Temperaturen zwischen 20 und 30 °C beträgt ihr Lebenszyklus insgesamt 3 Wochen.
Thripse sind sog. Pflanzensauger, welche sich hauptsächlich von den Blüten, als auch den äußeren Blattschichten ernähren – d.h. der Epidermis und dem darunterliegenden Mesophyll. Mit ihren Mundwerkzeugen stechen sie die Blattzellen auf und saugen das Chlorophyll heraus. Anders als die Läuse sondern sie zwar keine giftigen Flüssigkeiten in den Pflanzenzellen ab, aber sie führen ihnen Sauerstoff zu. Durch die offenen Wunden können eure Cannabispflanzen also durchaus langfristig an einem Befall sterben.
Symptome
Folgende Symptome kann der Schädling bei euren Cannabis-Pflanzen hervorrufen: Verlangsamtes Wachstum, spröde Blätter, schwarze Kothäufchen auf den Blättern (meist der Unterseite) und ausgefranste Flecken. Die Flecken können weiß sein oder auch einen Silber- bzw. Goldschimmer aufweisen.
Insgesamt nehmen die Cannabispflanzen durch die ausgesaugten Blätter ein sehr graues, ausgetrocknetes Aussehen an. Somit ähneln die Blattschäden denen, die auch von Spinnmilben verursacht werden. Da sich Thripse auch häufig an den Blüten und frischen Trieben vergreifen, kann es hier zu deutlichen Verformungen im Wachstum kommen.
Bei starkem Befall kann man das Muster auf den Cannabisblättern leicht mit zufälligen Tarnmustern verwechseln: Es kommt zu einer feinen Sprenkelung auf den Blättern in Form von punktartigen, gelben oder weißlichen Flecken. Durch den Lufteintritt der ausgesaugten Blattzellen schimmern stark befallene Blätter häufig auch silbern. Diese werden sehr schnell trocken und fallen vorzeitig ab. Ein kümmerlicher Pflanzenwuchs ist ebenfalls Folge eines starken Befalls.
Um sicherzugehen, dass es sich auch wirklich um Thripse handelt, empfehlen wir zunächst einmal die Anbringung von Klebefallen bzw. Gelbtafeln. Ein weiteres Indiz für dieses Insekt sind schwarze Punkte im Substrat als auch in den Blättern, da der Parasit dort seine Eier ablegt. Thrips-Eier bringen Larven hervor, die später dann zu Käfern heranwachsen. Der sog. Frankliniella occidentalis gilt als der größte Cannabis Thrips-Schädling.
2. Spinnmilben
Wie der Name schon sagt, gehören Spinnmilben (Tetranychinae) zur Gattung der Spinnen bzw. zur Unterklasse der Milben. Weltweit gibt es über 1.200 Arten und wie bei den Thripsen tritt ein Befall auch hier vor allem Indoor in Growrooms und Gewächshäusern auf. Wenn es draußen trocken und warm ist, ist der Befall aber auch häufig Outdoor anzutreffen.
Merkmale
Ihr Erscheinungsbild ist sehr zecken-ähnlich und mal mehr, mal weniger birnenförmig. Sie erreichen eine Körperlänge von 0,3 bis 0,8 mm und sind daher ein lästiges, fast unsichtbares Ärgernis. Der Schädling weißt ein recht großes Farbspektrum auf und kann grünlich, gelblich, orange oder auch rot gefärbt sein.
Spinnmilben sind aufgrund ihrer extremen Wachstums- und Fortpflanzungsrate der Horror schlechthin für alle Grower, da sie die Cannabis-Pflanzen in kürzester Zeit komplett infizieren können. Auch wenn die Spinnmilbe nur einige Wochen alt wird, nutzt sie die Zeit effizient, um sich rasch zu vermehren. In weniger als einer Woche hat die Spinnmilbe nämlich bereits ihr Erwachsenenstadium erreicht. Jede Generation braucht somit nicht mal eine Woche, um zu schlüpfen und sich gleich danach weiter fortzupflanzen. Durch die schnelle Generationenfolge bilden sie auch recht leicht Resistenzen gegenüber Pflanzenschutzmitteln aus.
Vor allem, wenn im Indoor-Anbau zu wenig Luftfeuchtigkeit herrscht, taucht der Pflanzenvampir sehr häufig auf. Unter warmen, trockenen Bedingungen und auf bereits gestressten und schwachen Pflanzen gedeiht dieser Cannabis-Feind besonders gut. Spinnmilben leben auf der Unterseite der Cannabisblätter, wo sie auch zu ihrem Schutz die feinen Netze spinnen.
Die Schädlinge durchbohren die Zellwände vor allem an den Knospen und den Blüten der Pflanzen, bis diese komplett ausgesaugt und trocken sind. Eine erwachsene Spinnmilbe kann in weniger als einem Monat ca. 1 Million Mal mit ihrem Stechorgan zubeißen und ihre Wirtspflanze aussaugen. Bei mehreren Milben, die eure Pflanzen gleichzeitig befallen heißt das konkret: Euer gesamter Anbau kann über Nacht vernichtet sein.
Symptome
Einen Spinnmilben-Befall kann man, wie oben erwähnt, durch die bekannten feinen Spinnweben an Blättern und Stängeln erkennen, aber ebenfalls durch die silbrig-weißen Punkte auf den Blättern. Gelbe, braune bis schwarze Punkte auf dem Blattwerk sind ebenfalls ein Anzeichen für diese Milbe. Oft verfärben sich die befallenen Blätter und erhalten eine gelb-rötliche Sprenkelung, rollen sich ein oder fallen ganz ab.
Diese Symptome werden gerne mit einem Nährstoffmangel verwechselt. Daher: Immer genau hinschauen und auf Spinnweben bzw. weiße Fäden achten! Die Spinnweben macht man am besten durch das Besprühen mit Wasser sichtbar.
Wie auch die Thripse sind Spinnmilben Parasiten, die sich von der Transportflüssigkeit (Phloem) der Hanfpflanzen ernähren und die Epidermiszellen punktieren. Wichtige Baustoffe gelangen so nicht mehr an die bedürftigen Stellen. Der Ertrag kann durch die Milben stark reduziert werden und beginnt meist zu faulen. Dieses achtbeinige Monster sollte man auf alle Fälle so schnell wie möglich vernichten.
3. Weichhautmilben
Weichhautmilben sind mit bloßen Augen kaum zu erkennen und können in Indoor-Systemen schwer bis kaum bekämpft werden. Daher ist es essentiell diese pflanzensaugenden Parasiten so schnell wie möglich zu identifizieren. Speziell bei der Hanfzucht bzw. dem Cannabis-Anbau sind die Gattungen Tarsonemus und Hemitarsonemus besonders schädlich, welche auch als Gallmilben bezeichnet werden.
Merkmale
Weichhautmilben leben sehr versteckt und sind mit ihrer Länge von ca. 0,15 bis 0,2 mm äußerst klein. Ihr weißlich-transparenter, ovaler Körper sind die perfekte Tarnung – häufig haben sie aber auch eine bräunliche Körperoberfläche. Selbst mit einem Mikroskop sind die kleinen Viecher extrem schwer zu erkennen. Die beste Möglichkeit einer Identifizierung hat man, wenn man auf ihre Eier schaut, die sie bei den Blattnarben ablegen.
Die Milben breiten sich bei einer hohen Luftfeuchtigkeit besonders schnell aus. Am wohlsten fühlen sich die winzigen Schädlinge an den jungen, noch wachsenden Pflanzentrieben, wo sie die fragilen Zellschichten der Cannabis-Pflanzen ansaugen. Die Weichhautmilben richten bei Hanf wirklich schwere, bis irreparable Schäden an.
Symptome
Der Befall von Weichhautmilben tritt sehr häufig nestweise auf und hat ziemlich charakteristische Merkmale. Das Schadbild an Blättern, Blüten und Trieben dieser Milbenart ist zudem sehr diffus:
Neben Blattkräuselungen und -verkümmerung während der Vegetationszeit bzw. dem Blüte-Rhythmus, sowie Verkorkungen der Blattunterseiten, verursachen die Schädlinge außerdem Triebstauchungen und sehr kleingewachsene Blätter.
Die Blüten sind häufig deformiert und vertrocknet. Vor allem, wenn die jungen Cannabis-Triebe bereits Kräuselungen aufweisen und es bei vielen anderen Jungtrieben auch weiterhin auftritt, könnt ihr euch eines Weichhautmilben-Befalls ziemlich sicher sein.
4. Blattläuse
Die Blatt- oder Pflanzenlaus (Sternorrhyncha) gehört zu den häufigsten Hanf-Schädlingen überhaupt und kann so gut wie überall anzutreffen sein. Sie gehört – wie die beiden Arten zuvor – zu den Parasiten und ernährt sich ebenso von Pflanzensaft. Von den 5.000 bekannten Arten, leben alleine 800 in Mitteleuropa. Blattläuse sind ein Teil der sog. Aphidoidea-Superfamilie und gelten als eine der zerstörerischsten Erzfeinde der Cannabis-Pflanzen.
Merkmale
Die Körperfarbe kann grün, aber auch gelb, schwarz oder sogar rosa sein. Die Insekten erreichen eine Körpergröße von 7 mm, sind meistens unbeflügelt und mit einem Stechrüssel ausgestattet, mit dem sie gezielt das Leitbündel der Wirtspflanze durchbohren und aussaugen. Blattläuse können außerdem tödliche Pflanzenviren verbreiten und die Hanfpflanzen so innerhalb kurzer Zeit vernichten.
Ein Blattlausbefall bleibt wegen der geringen Größe oft längere Zeit unbemerkt, was eine explosionsartige Vermehrung zur Folge haben kann. Der Schädling legt zwischen 30 und 100 Larven pro Tag und hat die Fähigkeit schnell von einer zur nächsten Pflanze zu springen.
Meist sitzen die Parasiten in beschatteten Bereichen wie den Blattunterseiten, an den Blatt-Ansätzen oder um die Knospen herum. Während manche Arten eher die frischen Blätter als Nahrung bevorzugen, stehen andere eher auf die älteren Blätter oder sogar auf die Buds eurer Cannabis-Pflanzen. Gerade in kontrollierten Umgebungen, wie beim Indoor-Anbau, können Blattläuse in kurzer Zeit eure ganze Ernte zerstören.
Symptome
Von dem ausgesaugten Phloem-Saft scheiden Blattläuse den überwiegenden Teil in Form von zuckerhaltigem Honigtau wieder aus. An diesen Ausscheidungen auf den Blättern kann man auf die Schädlinge schließen. Honigtau hat außerdem zur Folge, dass dieser andere Insekten (z.B. Ameisen) anlocken, aber auch Pilzarten als Nährboden dienen kann.
Das Problem an den angelockten Ameisen ist, dass diese in einer Art Symbiose mit den Blattläusen koexistieren und deren Eier sogar schützen um später wieder an den nährenden Honigtau zu gelangen.
Auch nicht zu unterschätzen: Da manche Blattlaus-Arten bis zu 150 verschiedene Viren-Arten übertragen, bekommen die Pflanzen bei einem solchen Lausbefall schlimme Stauchungen, Verformungen, vergilbte, welke Blätter, sowie Blattauswüchse. Kümmerwuchs und kleinere Blütenbestände sind weitere, unerfreuliche Folgen.
5. Weiße Fliegen (Mottenschildläuse)
Die Weiße Fliege ist ebenfalls eine gute, alte Bekannte für jeden Cannabis-Grower, welche sehr häufig auftritt, jedoch nicht zu den schlimmsten Schädlingen zählt. Sie gehört aufgrund ihres selbst-produzierten Wachsstaubs, die ihren gesamten Körper bedeckt, zur Gattung der Mottenschildläuse bzw. zur Überfamilie der Pflanzenläuse. Von insgesamt 1.100 Arten leben ca. 17 innerhalb Mitteleuropas.
Einer der häufigsten bzw. bekanntesten Arten sind die Gewächshaus-Weiße Fliege (Trialeurodes vaporariorum) und die streifenflügelige Fliege (Trialeurodes abutiloneus).
Merkmale
Die mottenähnlichen Läuse werden bis zu 1,5 mm lang und haben einen hellen, gelblichen Körper, während ihre Larven gelbgrün gefärbt sind. Dominant sind vor allem die weißen, von Wachs überzogenen Flügel, die bis zu 5 mm lang werden können. Im Außenbereich sind sie in diesen Breitengraden nur unter sehr günstigen Bedingungen (Temperaturen > 0°C) überlebensfähig, weshalb sie eher beim Indoor-Growing vorkommen.
Auch ihre Fortpflanzungsrate sprengt mit bis zu 200 Eiern auf einmal sämtliche Rekorde. Ihre Eier legen sie normalerweise an der Unterseite der Hanfblätter ab, wo dann auch die Larven ausschlüpfen und zu ihrem Schutz eine Wachsschicht bilden, die an die der Schildläuse erinnert.
Die pflanzensaugenden Parasiten halten sich ebenfalls meist an den Blattunterseiten auf und schwirren beim Schütteln an den Hanfpflanzen wild umher oder fallen von ihnen ab. Das ist dann wohl der eindeutigste Beweis eines Befalls. Sonst kann man sich an der weißen Farbe und dem mottenähnlichen Aussehen sehr gut orientieren. Da diese Insekten fliegen können, ist eine schnelle Infektion von anderen umliegenden Pflanzen vorprogrammiert.
Symptome
Durch die offenen Wunden, die den Pflanzen durch die Weißen Fliegen zugefügt werden, können sich auch hier leicht Krankheiten und Pilzinfektionen übertragen. Die Cannabisblätter bekommen oft einen leichten Silberschein, sind mit weißlichem Pulver auf der Unterseite oder von ausgeschiedenem Honigtau überzogen. Der abgesonderte Honigtau kann außerdem bei hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit zusätzlich zu schimmeln beginnen.
Der Honigtau ist als klebriger, glänzender Fleck auf den Blättern erkennbar. Außerdem sammeln sich auf dem Honigtau oft Rußtaupilze an, die die Blattpartien schwarz färben. Wie bei anderen Hanf-Schädlingen sind auch bei Weißen Fliegen ein sehr langsames Wachstum der Pflanzen und vergilbte und schnell absterbende Blätter ein Alarmsignal.
6. Trauermücken
Die Trauermücke (Sciaridae) gehört mit Abstand zu den häufigsten Cannabis-Schädlingen, aber auch jedem Haushalt mit Zimmerpflanzen sollten diese Plagegeister bekannt sein. Die Zweiflügler gehören zu den Mücken (Nematocera), von welchen es locker über 1.800 Arten gibt – in Europa allein an die 600.
Trauermücken fühlen sich sowohl In- als auch Outdoor wohl, da mittlerweile durch den Handel mit landwirtschaftlichen Produkten (insbesondere den Transport von Humus, Blumenerde, Torf, etc.) zahlreiche Arten eingeschleppt wurden und sich dauerhaft ansiedeln konnten. Indoor können sie durch die warme, feuchte Umgebung auch problemlos ganzjährig überleben.
Merkmale
Die dunkle Körperfärbung, sowie die schwarz-gräulichen Flügel sind bezeichnend für dieses verbreitete Insekt, wobei die Weibchen mancher Arten auch flügellos sein können. Die Mücken haben eine schlanke Körperform und eine Länge von maximal 7 mm. Wie für Mücken typisch, gehören auch lange Beine, Fühler und Facetten- bzw. Punktaugen zum Erscheinungsbild. Einfach ausgedrückt, sehen sie aus wie Ameisen mit Flügeln.
Nach der Paarung legen die Weibchen des Cannabis-Schädlings gut und gerne 50 – 200 Eier, welche innerhalb von nur 2-3 Tagen schlüpfen. Die Larven sind schlank gebaut, gräulich-weiß in der Farbe und haben einen glasigen Körper, sowie einen schwarzen Kopf. Die Eier der Trauermücke werden in Häufchen zu meist je 40 Stück in der feuchten Erde bzw. im Substrat abgelegt oder in den sich zersetzenden, organischen Stoffen.
Während die ausgewachsenen Mücken einfach nur nervig sind und überall herumfliegen – sonst aber kein großes Problem für eure Hanfpflanzen sind, ist ihr Nachwuchs umso schädlicher: Die Larven ernähren sich nämlich leider nicht nur von totem, organischem Material (Schimmelpilze, Algen, etc.), sondern auch vom lebenden Gewebe eurer Pflanzen. Sie bohren sich hauptsächlich in die Wurzeln und die Stämme der Sämlinge und Jungpflanzen ein. Durch die Fraßschäden sind die Pflanzen anfällig für eine Vielzahl von Sekundärinfektionen und Pflanzenkrankheiten, z.B. Pithium, Phytophtora, Botrytis, Fusarium und Verticillium.
Symptome
Während junge Cannabis-Pflanzen häufig bei einem Befall durch Larven bzw. die Schädigung ihres Wurzelwerks in kurzer Zeit absterben können, sind auch ältere Pflanzen vor dem Schädling nicht sicher. Bei einem Trauermücken-Befall sind diese sehr anfällig für Pilzinfektionen. Indirekte Schäden durch die Larven sind zum Beispiel auch Milben, Nematoden, Sporen und sonstige Viren.
Vor allem beim Indoor-Anbau in Gewächshäusern und Growrooms können sich die Mücken besonders schnell ausbreiten, da die Tiere dort meist ideale Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen vorfinden und es keine natürlichen Feinde gibt. Staunässe durch Überwässerung ist bei diesen Biestern besonders beliebt. Meistens halten sie sich im unteren Bereich der Pflanzen auf und arbeiten sich dann weiter zu den Wurzeln runter, wo sie schließlich die Drainage des Nährbodens erheblich beeinträchtigen.
Die häufigsten Symptome sind beschädigte Wurzeln und damit ein stark verlangsamtes Wachstum eurer Cannabis-Pflanzen, sowie häufiger Pilzbefall bei älteren Pflanzen. Zudem sollten die Insekten durch ihre Flugaktivitäten nicht zu übersehen sein. Solltet ihr euch nicht sicher sein, welche Fluggesellen bei euch so herumhängen, empfehlen wir auch hier wieder Gelbtafeln anzubringen.
7. Minierfliegen (Miniermotten)
Minierfliegen (Agromyzidae) sind bei Cannabis-Pflanzen sehr häufig anzutreffen. Sie sind weltweit mit ca. 3.000 Arten verbreitet, davon kommen etwa 350 Arten in unseren Breitengraden vor. Die Minierfliege kann generell auch als der selektivste Cannabis-Schädling bezeichnet werden, da sie nicht alle Hanfsorten in gleicher Art und Weise befällt.
Merkmale
Die Minierfliegen sind sehr klein und erreichen eine maximale Länge von 3 mm. Im Wesentlichen ähneln sie einer Stubenfliege. Sie ernähren sich – wie viele andere Parasiten auch – von den Pflanzensäften, die durch Einstiche in die Hanfblätter ausgesaugt werden. Die Larven (Minierer) der Minierfliege können in der Farbgebung zwischen gelblich-weiß, grün oder schwarz variieren. Sie werden von den ausgewachsenen Fliegen zunächst an die Unterseite der Hanfblätter gepflanzt und beginnen nach etwa 2 Wochen zu schlüpfen.
Danach graben sie sich wie Maulwürfe ins Pflanzeninnere. Sie leben dann innerhalb der Cannabisblätter bzw. anderen Pflanzenteilen, ohne die äußeren Schichten zu verletzen.
Symptome
Durch das Graben von Tunneln bzw. Minen in den Blättern beschädigen die Blattminierer die Zellen und entziehen den Pflanzen dadurch laufend Nährstoffe. Für gewöhnlich befallen die Minierfliegen junge Triebe zuerst. Wie alle anderen Parasiten auch, hemmen sie das Wachstum eurer Cannabis-Pflanzen deutlich.
Je nach Art unterscheiden sich ihre Fraßbilder auf den Pflanzen – so gibt es Gang-, Spiral-, Blasen- oder Platzminen. Die Symptome sind somit leicht zu erkennen, da es sich generell um weiße, braune oder gelbe Spuren handelt, welche man auf beiden Seiten der Blätter sehen kann. In einzelnen Fällen kann man auch kleine Perforationen finden, welche die erwachsenen Minierfliegen anfangs gebohrt haben.
Das Gute ist: Handelt man rechtzeitig, bleibt es im Normalfall bei einigen wenigen Gängen und die Cannabis-Pflanzen haben gute Chancen sich wieder zu erholen.
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